Mit Beiträgen von Irmfried Garbe, Felix Biermann, Heinrich Kröger, Boris Dunsch und Gottfried Naumann
Der aus Pommern stammende Reformator Johannes Bugenhagen gehört neben Martin Luther und Philipp Melanchthon zu dem Wittenberger Dreigestirn, das zunächst den Zeitgenossen und dann den nachfolgenden Generationen als verlässliche Orientierungshilfe diente. Die vorgelegte Veröffentlichung nutzt vor allem Bilder, um die Lebensstationen des Reformators Bugenhagen, seine Wirksamkeit sowie die spätere Erinnerung an ihn lebendig werden zu lassen. Dabei werden neue Akzente gesetzt. Es wird an die politischen Leistungen des Reformators erinnert. Die unter seiner maßgeblichen Beteiligung erarbeiteten Kirchenordnungen hatten Verfassungsrang. Nur im Zusammenwirken mit den politisch Verantwortlichen, den Stadträten und Landesherrn, konnte die Reformation erfolgreich sein.
Der Kirchenorganisator und Diplomat Bugenhagen war zugleich Pfarrer und Seelsorger. Er gehörte darüber hinaus zu den bedeutenden Pädagogen seiner Zeit und hatte wesentlichen Anteil am Aufbau des neuen humanistischen Schul- und Bildungswesens. Zu dem erfolgreichen Bildungspolitiker gesellte sich ferner der erfolgreiche Sozialpolitiker, der Grundsätze für das sich neu orientierende Sozialwesen in den Kirchenordnungen fest verankern konnte. Andere Akzentsetzungen erinnern an den Wittenberger Stadtpfarrer, den Begründer des evangelischen Pfarrhauses. Dabei gerät auch die Familie Bugenhagens ins Blickfeld. Abschließend wird die Erinnerung späterer Generationen an den Doktor Pomeranus an zahlreichen Beispielen dargestellt und in das allgemeine Reformationsgedenken eingeordnet.