Greifswald gehört zu den Städten, die nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges an die Krone Schwedens fielen. Die in den Jahren 1669 und 1681 erlassenen königlich-schwedischen Freiheitspatente waren eine wesentliche Grundlage für den Wiederaufbau der Städte, die besonders im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg zwischen 1674 und 1679 großen Schaden genommen und einen allgemein schlechten Bauzustand der Bürgerhäuser zu beklagen hatten.
Die hier vorgelegte Arbeit ist das Ergebnis mehrjähriger quellenkundlicher Studien wie bauforschender Untersuchungen und verfolgt einen höchst bemerkenswerten interdisziplinären Ansatz. Die Auswertung der oft detaillierten Hausbeschreibungen und Protokolle, die vor und nach den geförderten Baumaßnahmen aufgenommen wurden, ermöglichten es, die städtischen Rahmenbedingungen, die rechtlichen Grundlagen und die feuerschutztechnischen Anforderungen für das um 1700 in Greifswald verstärkt einsetzende Baugeschehen ebenso wie verschiedene sozialtopografische Aspekte zu untersuchen. Auch Bauherren und Bauunternehmer, Baumeister wie Maurer- und Zimmermeister können benannt und charakterisiert werden.
Die detaillierten Beschreibungen der Häuser, ihrer Bauteile, Funktionsräume, Grundrisse und Konstruktionen basieren gleichermaІen auf den aus Quellen erschlossenen Angaben wie eigenen Beobachtungen vor Ort. Dieses Vorgehen ist beispielhaft und ermöglicht es oft, bisher gepflegte Irrtümer der Datierung von Häusern zu korrigieren.
Ergänzende Regesten
Bürgerliche Wohnhäuser in Greifswald: Neubauten und Reparaturen 1669–1825
Greifswalder Stadtmaurermeister 1679–1855
Greifswalder Stadtzimmermeister 1652–1855
Städtische Bauschreiber in Greifswald 1659–1854
Greifswalder Kammersekretäre 1664–1832