Ein evangelisches Kloster? Sind die Klöster nicht mit der Reformation abgeschafft worden? Ja und nein, muss die Antwort lauten.
Einige mittelalterliche Nonnenkonvente wurden weitergeführt.
Die strengen Gelübde wurden aufgegeben, auch trugen die Frauen kein Nonnengewand mehr und konnten sich jederzeit aus dem Kloster wieder entfernen. Ihnen war jedoch das Gebet für das Wohl des Landesherren und des Vaterlandes streng auferlegt.
Die »mittelalterlichen Reste« wie Fontane diese Klöster nannte, versorgten vor allem unverheiratet gebliebene Töchter aus landadligen Familien. Sie bildeten einen festen Bestandteil im eng abgesteckten Kanon der Lebensmöglichkeiten adliger Frauen.
Mit der Verleihung eines Stiftsordens trafen die Landesherren direkt in das Herz der Klosterfräulein. Diese Zeichen immerwährenden Andenkens und landesherrlicher Zuneigung waren Höhepunkte in der Konventsgeschichte. Was machte sie so begehrenswert?
Was bedeuteten sie für ihre Trägerinnen und was verbanden die Frauen mit ihrem Besitz? Die Antworten lassen ein Bild von Selbstdarstellung und Repräsentation der »dekorierten Damen« in den Stiften entstehen. Sie dokumentieren den überaus hohen Stellenwert der heute selten und kostbar gewordenen Zeugnisse der evangelischen Klostergeschichten.
Das Buch dokumentiert die Geschichte der Stiftsorden der brandenburgischen Stifte Heiligengrabe, Lindow, Zehdenick und Marienfließ, der mecklenburgischen Landesklöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz und der beiden Damenstifte in Vorpommern, Barth und Bergen auf Rügen.
Eines war den einstigen Stiftsdamen mit den drei heiligen Königen gemein: »Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut …« Mt. 2,10
Dekorationen für Damen
Evangelische Damenstifte Norddeutschlands und ihre Orden
23,5 x 22 cm, 132 Seiten, 168 überwiegend farbige Abbildungen, Hardcover
Orts- und Personenregister
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Dekorationen für Damen
Evangelische Damenstifte Norddeutschlands und ihre Orden
23,5 x 22 cm, 132 Seiten, 168 überwiegend farbige Abbildungen, Hardcover
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Pressestimmen zu diesem Buch
[…] Für den geschichtlich und an Orden interessierten Leser ein sehr empfehlenswertes Buch, das eine bisher vorhandene Lücke schließt.
Lebrecht von Blücher
Es ist das Verdienst des Verfassers, mit seinem interessanten und durch den Verlag ausgezeichnet ausgestatteten Werk ein phaleristisches Randgebiet und ein Stück europäischer Kulturgeschichte wieder in Erinnerung gebracht zu haben.
Gerd Scharfenberg
Axel Attula […] ausgewiesener Kenner der norddeutschen Klostergeschichte, widmet sich einem ganz speziellen Bereich der Geschichte der Damenstifte. […] Axel Attula ist es gelungen, den Gegenstand ausführlich und fundiert abzuhandeln und gleichzeitig einen Zugang über diese besondere Thematik hinaus zur allgemeinen Geschichte der Damenstifte und Klöster zu schaffen. Gerne hätte man weiter gelesen …
Hervorgehoben werden muss auch die ansprechende und übersichtliche Gestaltung sowie die reiche Bebilderung […] Die Auswahl der Abbildungen erfolgte sehr treffend und trägt außerordentlich zur Veranschaulichung des Textes bei.
Anett Müller, Leipzig
… Attula lenkt auch den Blick auf norddeutsche Damenstifte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Pommern und der Mark Brandenburg. Das umfangreichste Material – neben vielen Bildern gibt es reichlich Quellenzitate – entstammt den mecklenburgischen Klöstern. Von den ehemals reichen Ausstattungen der Klöster sind die Orden tatsächlich fast die einzig erhaltenen Relikte.
[…] Axel Attula ist eine gleichermaßen wissenschaftlich fundierte wie populär gestaltete Publikation gelungen.
Friedrich Drese, Malchow